Hier ist Platz für unsere Literaten. Vielleicht möchten Sie sich uns anschließen, bei uns mitmachen, einen Text präsentieren? Schicken Sie uns einfach eine Textprobe oder berichten Sie kurz über Ihre Aktivitäten. Eventuell verfügen Sie auch über eine Homepage. Schicken Sie uns einen Link. Alfred Rosen und das Orga-Team
Eine allgemeine Anmerkung:
Sie befinden sich auf der Seite „Lesungen“. Hier stellen unsere Autorinnen und Autoren sich und ihre Werke in einem „digitalen Porträt“ vor. Außerdem informieren sie über Termine und Inhalte ihrer nächsten Lesungen. Ein Textbeispiel oder eine Leseprobe vermitteln einen ersten Eindruck vom Werk. Bitte beachten Sie, dass diese speziellen Inhalte ortsgebunden sein können und von Ausstellungsort zu Ausstellungsort variieren. Unverändert bleibt jedoch das „Digitale Portrait“.
Lassen Sie mich auf das „Digitale Porträt“ näher eingehen: Auf der separaten Seite „Gedanken zu RHEIN! ROMANTIK?“ präsentiert sich jeder Teilnehmer mit einem solchen Portrait. Dieses enthält neben einem persönlichen Foto des Autors und der Teilnehmernummer einen stark gekürzten Auszug aus einem Text, den der Teilnehmer zum Thema der Ausstellung RHEIN!ROMANTIK? verfasst hat und in dem er seine Gedanken zum Ausdruck bringt.
Der vollständige Text findet sich unter dem jeweiligen „Digitalen Porträt“ auf der Seite „Gedanken zu RHEIN! ROMANTIK? (Hilfe bei der Erstellung des „Digitale Porträt“. Dieser Text war ursprünglich Teil unserer gedruckten Broschüre, aus diesem Grund finden Sie ihn noch immer unter dem Stichwort Broschüre.)
Weiter mit dem „digitalen Porträt
Links neben dem persönlichen Foto des Autors (Passfoto) wird der Künstler mit einem kurzen Beitrag (Text und/oder Bild vorgestellt). Dieser Abschnitt enthält allgemeine Informationen über den Künstler, wie z.B. seine bisherigen Arbeiten. Es handelt sich also um Projekte, die nicht in direktem Zusammenhang mit einer angekündigten Lesung und somit mit einem bestimmten Ausstellungsort oder einem bestimmten Buch stehen.
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Ein Klick auf das „Digitale Porträt“ auf der Seite „Lesungen“ führt automatisch zur Seite „Gedanken zu RHEIN!ROMANTIK?“ mit dem vollständigen Text zum Ausstellungsthema. Wir haben diese Navigation eingerichtet, um Ihnen den Zugang zu den umfangreichen Beiträgen unserer Teilnehmer zu erleichtern und sicherzustellen, dass Sie keinen wertvollen Beitrag verpassen.
Honorar
Unsere Gemeinschaft agiert auf ehrenamtlicher Basis. Das bedeutet, alle Beteiligten leisten ihren Beitrag ohne Honorar und mit viel Leidenschaft für die Kunst und Literatur. Wir teilen das gemeinsame Ziel, die Faszination und Schönheit der RHEIN!ROMANTIK? einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Alfred Rosen und das Orga-Team
Bingen
Die Termine für Bingen (Kunst-Raum-Bingen (KuRaBi)) sind folgende:
08.10.2023 14:30 Uhr Monika Böss
15:30 Uhr Alfred Rosen
15.10.2023 14:30 Uhr Leona Riemann
15:15 Uhr Margret Drees
16:00 Uhr Walter Karbach
22.10.2023 14:30 Uhr Christiane Ulmer-Leahey
15:30 Uhr Alfred Rosen
08.10.2023 14:30 Monika Böss L003

Monika Böss
Frau Böss beabsichtigt verschiedene Geschichten aus ihrem Fundus zu lesen. Alles unter dem Titel: „Erzählungen zum Rhein“. Es sind teilweise Kurzgeschichten wie die der Flößer. Aber auch Erzählungen zu Ereignissen, die mit ironischem Hintergrund typisch ins Rheinland gehören.
(Romanauszug)
Im milden Licht spiegelt sich vergangene Sommerpracht.
Blätter tanzen im Wind.
Über den Landungssteg am Rhein kommen um die Mittagsstunde nur wenige Leute. Eine Bäuerin schleppt einen Korb voll mit Äpfeln. Keuchend stellt sie ihre Last am Ufer ab. Aus schmalen Augen blickt sie zu dem Paar hin, das mit ihr auf dem Schiff von der Stadt herübergekommen ist.
Sie glaubt, die elegant gekleidete Frau zu kennen. Gewiss war sie ihr schon einmal begegnet. Auf dem Markt der Stadt? In den Gassen des Städtchens? Ihr Erinnern führt nicht weiter. Seufzend nimmt sie den Korb wieder auf und trottet noch eine Weile hinter dem Paar her.
08.10.2023 15:30 Uhr Alfred Rosen L001

Alfred Gregor Rosen wird in Bingen zur Lesung am 08. Oktober 2023 ab 15:30 Uhr sowohl aus „Kälte 1813“ wie auch aus „Böses Treibgut“ lesen.
Sein Premiere Roman „Der Tote im Spritzbassin“ erschien 2020. Noch im gleichen Jahr folgte der Roman „Böses Treibgut“. Sein jüngster Roman „Kälte 1813“ erschien 2023.
Der Roman „Kälte 1813“ erzählt von den Schicksalen jener Zeit am Mittelrhein, als verbündete Armeen das französisch besetzte Rheinland befreiten. Menschen mit großer Zivilcourage und leidgeprüfte Bürger stemmen sich gegen die Wirren von Krieg und drohender Anarchie.
In „Böses Treibgut“ überfallen im Frühjahr 1963 zwei maskierte Bankräuber eine kleine Bankfiliale in Mainz. Dass sie auf ungewöhnliche Art mit einem kleinen Ausflugsschiff über den Rhein entkamen, realisierte die Polizei viel zu spät. Auf der Flucht geraten beide in Streit und treiben hilflos auf die Sandbank einer Rheininsel bei Rheinkilometer 539 zu. Ein durchdachter Plan endet urplötzlich durch eine dumme Fahrlässigkeit. Auf der weiteren Flucht stellen sich immer wieder unkalkulierbare Handicaps in den Weg. Streit und Habsucht hinterlassen eine Spur von Gewalt und Tod.
15.10.2023 14:30 Uhr Leona Riemann L002

Leona Riemann liest aus dem Buch „Hunsrücker Band 1“ die Erzählung:
„Auf dem Weg zum Rhein“
Unterwegs mit dem Korbmacher nach Bacharach, 1803
„Mores, komm, auf geht‘s!“
Der schwere schwarze Hund erhob sich und schüttelte Laub und Erdbrocken aus dem dichten Pelz. Mit langsamem Zungenschlag leckte er sich die letzten Brotkrumen vom Maul und blickte aus dunklen, geduldigen Augen seinen Herrn an. Eine kleinere, fuchsrote Hündin mit struppigem Fell erhob sich ebenfalls und betrachtete mit gesenktem Kopf, doch mit wachen Augen das Geschehen. Ihr Körper wies deutliche Narben und Spuren vergangener Misshandlung auf; quer über ihren Schädel zog sich ein Streifen weißer Haare, wie sie aus verletzter Haut und Narbengewebe wachsen.
Wortlos schirrte Johannes Pies, der Korbmacher, seinen Hund an die Deichsel des bis über seine eigene Größe hinaus schwankend mit Körben aller Art hochgestapelten Karrens. Er selbst stellte sich dem Hund zur Seite auf die andere Seite der Deichsel, die Fuchsrote ließ er laufen. Ein kurzes Tätscheln, dann stemmten sie sich gegen das Gewicht des Karrens, das sie trotz des geräuschvoll schleifenden Bremsholzes den steilen, unwegsamen Pfad zum Rhein hinabzudrücken schien. Mühsam hielt er den Hebel, aufgeregt flatterten drei Hähnchen, die er in kleinen Käfigen lose ganz oben auf dem Karren fixiert hatte und für die er sich guten Erlös erhoffte. Am Rhein gaben die Leute für ein Hähnchen schon mal einen Centime mehr als droben auf dem Hunsrück. Sein Freund Nikolaus Reinhardt, der Knopfmacher aus Miehlen, der die Tochter eines Gastwirts in Bacharach geheiratet hatte, hielt mindestens zehn oder zwölf Hühner hinter dem Haus, vielleicht sogar noch mehr. Regelmäßig Eier essen und hin und wieder ein Hähnchen verkaufen oder selbst essen zu können, dazu in einem festen Haus am Rhein zu wohnen, zwischen all den guten Bürgern – das erschien Johannes als der Inbegriff des Glücks. Er seufzte. Hatte Nikolaus es nicht besser getroffen als er selbst?
15.10.2023 15:15 Uhr MARGRET DREES L005

Margret Drees liest aus ihrem Buch: Die 7 Jungfrauen und das Traumwochenende eine moderne Version vom Mäuseturm
Leseprobe:
Doch so genau auch sämtliche Abflüge ins Auslandkontrolliert wurden, der Schuldige befand sich nirgends auf einer Passagierliste. Der war nämlich indes mit dem Motorboot seines Sohnes von Mainz aus rheinabwärts gefahren und hielt nach einer geeigneten Insel Ausschau. Als er den Mäuseturm im Rhein bei Bingen erblickte, erinnerte er sich an die Sage, die von dem grausamen Erzbischof Hatto erzählte, der auf der Flucht vor den Mäusen auf die Insel geflüchtet war.
Aber, dachte sich Herr Köpfle, damals ist nicht heute, und er legte unbemerkt an der Insel an. Er ging an Land, schaute sich die Insel und den Turm von allen Seiten an, und als er zurückkam, erblickte er …
15.10.2023 16:00 Uhr Walter Karbach L004

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Walter Karbach liest aus seinem Buch: „Heinrich F. Lichtenstein – Mein Leben in Deutschland, vor und nach dem 30. Januar 1933,
Wer war Heinrich Lichtenstein?
Am 15. Dezember 1889 kam Heinrich Lichtenstein als viertes Kind von Karl Lichtenstein und seiner Frau Regina, geb. Mayer in Oberwesel zur Welt. Die Familie wohnte in einem Haus neben der Synagoge auf dem Schaarplatz. Der Vater betrieb einen Viehhandel und eine Metzgerei und bewirtschaftet auch einige Weinberge. Heinrich wuchs in Oberwesel auf, besuchte wie alle jüdischen Kinder die katholische Volksschule. Als Jugendlicher arbeitet er in den Schulferien begeistert beim Zimmermann Johann Kastor.
Nach seinem Schulabschluss wurde Heinrich von dem Binger Rabbiner Dr. Richard Grünfeld gedrängt, Lehrer zu werden. Er schildert seine Kindheit und Jugend in Oberwesel, seine Ausbildung zum Volksschullehrer im Großherzogtum Hessen, den Kriegsdienst an der Ost- und Westfront, seine 20-jährige Tätigkeit als Lehrer, das Anwachsen des NSDAP und des Antisemitismus bis 1933, die schrittweise Ausgrenzung und Entrechtung ab 1933 und die Novemberpogrome 1938, seine Verschleppung nach Buchenwald und das Überleben im Lager, schließlich 1939 die Flucht.
22.10.2023 14:30 und 15:30 Uhr Christiane Ulmer-Leahey L006

Zauberhafte Geschichten aus dem Orient und Okzident
Sie stand nun genau am Waldesrand, noch hatte sie gute Chancen unentdeckt
zu entkommen. Der Mann in Stiefeln trat näher an das Reh heran, es
versuchte wieder sich aufzurichten. Die Tür des Audis öffnete sich, auch die
Polizeibeamten traten jetzt auf den Plan. Mariella bemerkte auch hier die
Pistolen. Sie wusste, dass es in diesem ganzen Szenario für sie keine Freunde
gab. Sie machte die wenigen Schritte ins Dickicht, auf die knackenden Zweige
achtete sie nicht mehr …
Mal spannend, mal nachdenklich oder witzig sind die Erzählungen in diesem
neuesten Band von Christiane Ulmer-Leahey. Zauberhafte Geschichten
aus Orient und Okzident laden die Leser und Leserinnen ein, die agierenden
Personen ein Stück auf ihrem teils sehr abenteuerlichen Weg zu begleiten.
Zu Recht empört sich der Leser oder die Leserin über Ungerechtigkeiten, die
den Figuren widerfahren. Ob die Geschehnisse sich nun im kühlen Bergland
oder in heißen arabischen Ländern ereignen, oft sind es Frauen, denen übel
mitgespielt wird und sie wehren sich mutig, mal mit mehr und mal mit weniger
Erfolg. Zuweilen wähnt sich der Leser oder die Leserin in einem Krimi,
in dem es um Leben und Tod geht. Und dann entführen die Erzählungen ins
Land von 1001 Nacht, aus dem es Neues, aber nicht weniger Fantastisches
zu berichten gibt. Am Ende fällt es schwer, sich von den Personen und den
Orten zu verabschieden. Was bleibt, ist eine diffuse, schwer zu beschreibende
Stimmung, hervorgerufen durch die extremen Unterschiede der Schauplätze
sowie die gewonnenen Einsichten in die Abgründe und Potentiale des
menschlichen Wesens. Es mag den Leser oder die Leserin auch eine eigentümlichen
Reiselust überkommen, die Länder und Gegenden, in denen die
Geschichten spielen, aufzusuchen. In den Erzählungen gesellt sich zu dem
Fantastischen ein Realismus, der den Lesern klarmacht, dass, wenn die Dinge
auch vielleicht nicht genauso gewesen sind, wie sie hier geschildert werden,
sie doch so oder so ähnlich hätten geschehen können.
Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
Hunsrück-Museum und Bibliothek im Neuen Schloss Simmern
Die Termine für Simmern sind folgende:
Bibliothek im Neuen Schloss Zum Zeitpunkt der Drucklegung unserer Sonderbroschüre stand der Termin für die Veranstaltung leider noch nicht fest. Bitte informieren Sie sich unter folgendem Link: Herr Störmer – Der Lesemann LINK https://rheinromantik.org/2023/08/26/herr-stoermer-der-lesemann oder wenden Sie sich direkt an die Bibliothek im Neuen Schloss Schlossplatz 4
55469 Simmern / Hunsrück / Telefon: +49 6761 7148
Hunsrück-Museum Simmern:
18.01.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern:
- Leona Riemann: 19:00 Uhr
- Margret Drees: 20 Uhr
22.02.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern:
- Christiane Ulmer-Leahey: 19:00 Uhr
- Alfred Rosen: 20:00 Uhr
Bibliothek im Neuen Schloss / Zum Zeitpunkt der Drucklegung unserer Sonderbroschüre stand der Termin für die Veranstaltung leider noch nicht fest. Bitte informieren Sie sich unter folgendem Link: Herr Störmer – Der Lesemann LINK https://rheinromantik.org/2023/08/26/herr-stoermer-der-lesemann/

Mit einer Leidenschaft für das geschriebene Wort und einer besonderen Hingabe für Kinder hat sich Herr Störmer als „DER LESEMANN“ einen Namen gemacht. Über die Jahre hat er eine Vielzahl von Aktivitäten entwickelt, die das Vorlesen und die Literaturförderung für Kinder in den Mittelpunkt stellen. Seine Website der-lesemann.de ist ein Zeugnis seiner Arbeit und bietet eine Sammlung von Berichten, Empfehlungen und Kommentaren, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.
Neben seiner Tätigkeit als Vorleser hat Herr Störmer auch als Autor gewirkt und das Kinderbuch „Der Pfannkuchenmann“ veröffentlicht. Dieses Buch hat so viel Anklang gefunden, dass es aufgrund der Nachfrage erneut gedruckt wurde.
Doch nicht nur das Schreiben und Vorlesen prägen den Weg des Lesemanns. Er teilt auch wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Lesen und stellt Lieblingsbücher vor, die ihn im Laufe seiner Karriere beeindruckt haben. Zudem gibt es auf seiner Website eine besondere Rubrik für Märchen, die er als wichtiges Kulturgut betrachtet.
Herr Störmer ist nicht nur ein Botschafter der Literatur, sondern auch ein engagierter Pädagoge, der stets das Wohl der Kinder im Blick hat. Seine Arbeit wird von vielen geschätzt, wie zahlreiche Rückmeldungen und Kommentare auf seiner Website bezeugen.
Entdecken Sie die Welt des Lesemanns und lassen Sie sich von seiner Passion für Bücher und Geschichten inspirieren!
18.01.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern Leona Riemann: 19 Uhr

Leona Riemann liest aus dem Buch „Hunsrücker Band 1“ die Erzählung:
„Auf dem Weg zum Rhein“
Unterwegs mit dem Korbmacher nach Bacharach, 1803
„Mores, komm, auf geht‘s!“
Der schwere schwarze Hund erhob sich und schüttelte Laub und Erdbrocken aus dem dichten Pelz. Mit langsamem Zungenschlag leckte er sich die letzten Brotkrumen vom Maul und blickte aus dunklen, geduldigen Augen seinen Herrn an. Eine kleinere, fuchsrote Hündin mit struppigem Fell erhob sich ebenfalls und betrachtete mit gesenktem Kopf, doch mit wachen Augen das Geschehen. Ihr Körper wies deutliche Narben und Spuren vergangener Misshandlung auf; quer über ihren Schädel zog sich ein Streifen weißer Haare, wie sie aus verletzter Haut und Narbengewebe wachsen.
Wortlos schirrte Johannes Pies, der Korbmacher, seinen Hund an die Deichsel des bis über seine eigene Größe hinaus schwankend mit Körben aller Art hochgestapelten Karrens. Er selbst stellte sich dem Hund zur Seite auf die andere Seite der Deichsel, die Fuchsrote ließ er laufen. Ein kurzes Tätscheln, dann stemmten sie sich gegen das Gewicht des Karrens, das sie trotz des geräuschvoll schleifenden Bremsholzes den steilen, unwegsamen Pfad zum Rhein hinabzudrücken schien. Mühsam hielt er den Hebel, aufgeregt flatterten drei Hähnchen, die er in kleinen Käfigen lose ganz oben auf dem Karren fixiert hatte und für die er sich guten Erlös erhoffte. Am Rhein gaben die Leute für ein Hähnchen schon mal einen Centime mehr als droben auf dem Hunsrück. Sein Freund Nikolaus Reinhardt, der Knopfmacher aus Miehlen, der die Tochter eines Gastwirts in Bacharach geheiratet hatte, hielt mindestens zehn oder zwölf Hühner hinter dem Haus, vielleicht sogar noch mehr. Regelmäßig Eier essen und hin und wieder ein Hähnchen verkaufen oder selbst essen zu können, dazu in einem festen Haus am Rhein zu wohnen, zwischen all den guten Bürgern – das erschien Johannes als der Inbegriff des Glücks. Er seufzte. Hatte Nikolaus es nicht besser
18.01.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern: Margret Drees: 20 Uhr

Margret Drees liest aus ihrem Buch: Die 7 Jungfrauen und das Traumwochenende eine moderne Version vom Mäuseturm
Leseprobe:
Doch so genau auch sämtliche Abflüge ins Auslandkontrolliert wurden, der Schuldige befand sich nirgends auf einer Passagierliste. Der war nämlich indes mit dem Motorboot seines Sohnes von Mainz aus rheinabwärts gefahren und hielt nach einer geeigneten Insel Ausschau. Als er den Mäuseturm im Rhein bei Bingen erblickte, erinnerte er sich an die Sage, die von dem grausamen Erzbischof Hatto erzählte, der auf der Flucht vor den Mäusen auf die Insel geflüchtet war.
Aber, dachte sich Herr Köpfle, damals ist nicht heute, und er legte unbemerkt an der Insel an. Er ging an Land, schaute sich die Insel und den Turm von allen Seiten an, und als er zurückkam, erblickte er …
22.02.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern: Christiane Ulmer-Leahey: 19:00 Uhr

Zauberhafte Geschichten aus dem Orient und Okzident
Sie stand nun genau am Waldesrand, noch hatte sie gute Chancen unentdeckt
zu entkommen. Der Mann in Stiefeln trat näher an das Reh heran, es
versuchte wieder sich aufzurichten. Die Tür des Audis öffnete sich, auch die
Polizeibeamten traten jetzt auf den Plan. Mariella bemerkte auch hier die
Pistolen. Sie wusste, dass es in diesem ganzen Szenario für sie keine Freunde
gab. Sie machte die wenigen Schritte ins Dickicht, auf die knackenden Zweige
achtete sie nicht mehr …
Mal spannend, mal nachdenklich oder witzig sind die Erzählungen in diesem
neuesten Band von Christiane Ulmer-Leahey. Zauberhafte Geschichten
aus Orient und Okzident laden die Leser und Leserinnen ein, die agierenden
Personen ein Stück auf ihrem teils sehr abenteuerlichen Weg zu begleiten.
Zu Recht empört sich der Leser oder die Leserin über Ungerechtigkeiten, die
den Figuren widerfahren. Ob die Geschehnisse sich nun im kühlen Bergland
oder in heißen arabischen Ländern ereignen, oft sind es Frauen, denen übel
mitgespielt wird und sie wehren sich mutig, mal mit mehr und mal mit weniger
Erfolg. Zuweilen wähnt sich der Leser oder die Leserin in einem Krimi,
in dem es um Leben und Tod geht. Und dann entführen die Erzählungen ins
Land von 1001 Nacht, aus dem es Neues, aber nicht weniger Fantastisches
zu berichten gibt. Am Ende fällt es schwer, sich von den Personen und den
Orten zu verabschieden. Was bleibt, ist eine diffuse, schwer zu beschreibende
Stimmung, hervorgerufen durch die extremen Unterschiede der Schauplätze
sowie die gewonnenen Einsichten in die Abgründe und Potentiale des
menschlichen Wesens. Es mag den Leser oder die Leserin auch eine eigentümlichen
Reiselust überkommen, die Länder und Gegenden, in denen die
Geschichten spielen, aufzusuchen. In den Erzählungen gesellt sich zu dem
Fantastischen ein Realismus, der den Lesern klarmacht, dass, wenn die Dinge
auch vielleicht nicht genauso gewesen sind, wie sie hier geschildert werden,
sie doch so oder so ähnlich hätten geschehen können.
Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
22.02.2024 Donnerstags im Hunsrück-Museum Simmern: Alfred Rosen: 20:00 Uhr

Alfred Gregor Rosen wird in Bingen zur Lesung am 08. Oktober 2023 ab 15:30 Uhr sowohl aus „Kälte 1813“ wie auch aus „Böses Treibgut“ lesen.
Sein Premiere Roman „Der Tote im Spritzbassin“ erschien 2020. Noch im gleichen Jahr folgte der Roman „Böses Treibgut“. Sein jüngster Roman „Kälte 1813“ erschien 2023.
Der Roman „Kälte 1813“ erzählt von den Schicksalen jener Zeit am Mittelrhein, als verbündete Armeen das französisch besetzte Rheinland befreiten. Menschen mit großer Zivilcourage und leidgeprüfte Bürger stemmen sich gegen die Wirren von Krieg und drohender Anarchie.
In „Böses Treibgut“ überfallen im Frühjahr 1963 zwei maskierte Bankräuber eine kleine Bankfiliale in Mainz. Dass sie auf ungewöhnliche Art mit einem kleinen Ausflugsschiff über den Rhein entkamen, realisierte die Polizei viel zu spät. Auf der Flucht geraten beide in Streit und treiben hilflos auf die Sandbank einer Rheininsel bei Rheinkilometer 539 zu. Ein durchdachter Plan endet urplötzlich durch eine dumme Fahrlässigkeit. Auf der weiteren Flucht stellen sich immer wieder unkalkulierbare Handicaps in den Weg. Streit und Habsucht hinterlassen eine Spur von Gewalt und Tod.
Galerie Stadtmühle / St. Goarshausen ( in Planung für Mai 2024)
Auf der Startseite „Ausstellung“ (https://rheinromantik.org/unsere-ausstellung/) finden Sie weitere Programmpunkte. Bitte scrollen Sie auf dieser Seite ein wenig nach unten. Dort finden Sie die Überschrift: Galerie Stadtmühle / St. Goarshausen (Samstag, 25. Mai 2024 bis Sonntag, 23. Juni 2024)
Lesungen: Sonntag, 2. Juni 2024 um 15 Uhr (Pfingstsonntag);
Lesungen: Sonntag, 9. Juni 2024 um 15 Uhr;
Lesungen: Sonntag, 16. Juni 2024 um 15 Uhr


Karl Josef Perscheid, ein leidenschaftlicher Sammler und Kenner der Geschichte, wird im Rahmen von RHEIN!ROMANTIK? seine beeindruckende Kollektion historischer Postkarten präsentieren. Diese einzigartige Sammlung, sorgfältig über Jahre hinweg zusammengestellt, bietet einen faszinierenden Einblick in vergangene Zeiten und die Romantik des Rheins. Der Vortrag wird nicht nur Nostalgiker begeistern, sondern auch all jene, die die kulturelle Essenz dieser malerischen Region erkunden möchten. Es ist eine Einladung, auf den Spuren der Vergangenheit zu wandeln und die zeitlose Schönheit des Rheintals neu zu entdecken.


Das Buch „Gemeinsinn und Kreativität: Geschichten vom Mittelrhein und der Lahn“ von Prof. Dieter Kramer ist kein Geschichtsbuch im traditionellen Sinne, sondern ein Geschichtenbuch. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
- Die Geschichten in diesem Buch beziehen sich auf die Region des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal und auch auf die Region der Bundesgartenschau 2029.
- Die Erzählungen haben alle einen Bezug zur Geschichte des Alltagslebens und der Demokratie, zum Gemeinschaftsleben in der Region und zum Bestreben, in einem friedlichen Miteinander Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit zu gewinnen und zu sichern.
- Es wird deutlich, wie Lokalgeschichte und Weltgeschichte, Vergangenheit und eigene Gegenwart miteinander verknüpft sind.
- Durch die Geschichten entsteht eine Verbindung zur Region und ein Gefühl der (Mit-)Verantwortung.
- Es wird an die Vielfalt und den Reichtum erinnert, den die Region in Bezug auf Möglichkeiten für ein Leben in einer nachhaltigen Zukunft bietet.
- Der Rhein dient als verbindendes Element in den Geschichten. Die meisten Geschichten beziehen sich auf das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Nassau, aber auch die angrenzenden linksrheinischen Regionen sind einbezogen.
Bacharach

Ankündigung Lesung „Mein Rhein: Zwei Zugezogene erzählen“ (11.8.2024 in Bacharach)
Unser beider Rhein, der gemeinsame Rhein, begleitet unser Leben nun schon seit fast fünfundzwanzig Jahren. Damals kamen mein Mann (Frankfurt) und ich (Berlin) überein, unsere gegenseitigen Besuche in unseren jeweiligen Zwei-Zimmer-Wohnungen mit dem Kauf eines Ferienhauses zu erweitern. Ein paar Jahre später führte eine berufliche Veränderung dazu, dass ich Berlin verließ und wir aus dem Ferienhaus unseren Hauptwohnsitz machten. Seitdem wohnen wir in einem Dorf oberhalb von Kaub, und seitdem haben wir auch unsere je eigene Annäherung an den Rhein gesucht.
Dieter Kramer: Dass wir bei unserer Suche nach einem gemeinsamen Domizil überhaupt auf den Mittelrhein verfielen, hängt nicht zuletzt mit Dieter Kramers Familie zusammen. Er selbst wurde in Rüsselsheim geboren und ist dort auch aufgewachsen, aber beide Herkunftsfamilien (Nastätten und Zorn) lockten ihn in den Schulferien immer wieder in die Gegend. Als Kulturwissenschaftler und Volkskundler beschäftigt er sich heute bevorzugt mit Formen sozialer Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Handelns, die am Mittelrhein einst so vital waren und sich auch im Werk herausragender Persönlichkeiten (Reformer, Literaten, Künstler am Mittelrhein) vor allem des 19. Jahrhunderts gespiegelt finden. Aus dieser Arbeit ist ein Buch (Gemeinsinn und Kreativität, Imprimatur 2022) hervorgegangen, das sich bewusst eher auf die Geschichten Einzelner und ihrer Gemeinschaften als auf eine Gesamtgeschichte des Mittelrheintals konzentriert und nach Wegen sucht, demokratische Traditionen für das 21. Jahrhundert erfahr- und erlebbar zu machen.
Susanne Enderwitz: Ein Aufwachsen in Frankfurt zieht nicht notwendig eine Vertrautheit mit dem Rhein nach sich, und so orientierte man sich bei den Enderwitz‘schen Familienausflügen vor allem an den Wurzeln der Mutter in Oberhessen. Studium und Arbeit in Berlin rückten für die nächsten dreißig Jahre den Rhein noch weiter in die Ferne; erst ein Ruf an die Universität Heidelberg und das Pendeln zwischen Arbeit und Wahlheimat schärften den Blick für die Rheinkultur und die Romantik. Die Perspektive erwuchs dabei aus dem Beruf: Als Orientalistin fiel mir auf, wie lokal verengt unser hiesiges Verständnis der Romantik ist, wie wenig ihr weltumarmend-weltverändernder Impetus im Gedächtnis geblieben ist und wie vergessen die geschwisterlich engen Bezüge zwischen Rhein- und Orientromantik sind. Deshalb bemühe ich mich seit einiger Zeit, diesen versunkenen Schatz wieder ans Tageslicht zu bringen, spüre aber auch über die Romantik hinaus seiner Wandlung vom universalistischen Edelmetall ins eurozentrische Katzengold (z.B. Karl May) nach.

Leseprobe
Hannes ließ sich von dem kleinen Geplänkel zwischen Vater und Tochter nicht irritieren. „Der Klausfelsen“, sagte er und zeigte auf einen Grat, der weit wie eine Bastion aus dem gegenüberliegenden Bergzug hervorsprang und dessen steile Bergnase in die Nahe hineinragte. Die Straße hinter dem Fluss verlief in einem Tunnel durch den Fels.
„Man nennt ihn auch die Nahe-Loreley.“
Ob es nun Hannes‘ bestimmte Art war, Höflichkeit oder die Neugier beim Namen der Sagenfigur, auf jeden Fall kamen alle drei an den Abgrund und schauten hinüber auf den Felsen.
„Hat da auch einmal eine flotte Blondine gesessen, ihr Haar gekämmt und verführerische Lieder gesungen?“, fragte Gerd mit leichtem Spott.
„Nein, nein“, lachte Hannes. „Keine singende Schönheit. Nahe-Loreley heißt der Felsen, weil er wirklich imposant ist, besonders wenn man unten vom Naheufer aus zu ihm hochschaut. Aber eine Legende gibt es auch dazu. Und so ganz ohne schöne Jungfern funktioniert offenbar keine Legende, so eine gibt es auch zum Klausfels.“
„Na, dann legen Sie mal los“, ermunterte Julia ihn. „Ich bin schon ganz neugierig.“
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Das Buch „Gemeinsinn und Kreativität: Geschichten vom Mittelrhein und der Lahn“ von Prof. Dieter Kramer ist kein Geschichtsbuch im traditionellen Sinne, sondern ein Geschichtenbuch. Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
- Die Geschichten in diesem Buch beziehen sich auf die Region des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal und auch auf die Region der Bundesgartenschau 2029.
- Die Erzählungen haben alle einen Bezug zur Geschichte des Alltagslebens und der Demokratie, zum Gemeinschaftsleben in der Region und zum Bestreben, in einem friedlichen Miteinander Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit zu gewinnen und zu sichern.
- Es wird deutlich, wie Lokalgeschichte und Weltgeschichte, Vergangenheit und eigene Gegenwart miteinander verknüpft sind.
- Durch die Geschichten entsteht eine Verbindung zur Region und ein Gefühl der (Mit-)Verantwortung.
- Es wird an die Vielfalt und den Reichtum erinnert, den die Region in Bezug auf Möglichkeiten für ein Leben in einer nachhaltigen Zukunft bietet.
- Der Rhein dient als verbindendes Element in den Geschichten. Die meisten Geschichten beziehen sich auf das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Nassau, aber auch die angrenzenden linksrheinischen Regionen sind einbezogen.