Ankündigung (für Ausstellung SIM III , Januar 2026 Sonntag 14:00 – 17:00 Uhr Vernissage: 15:00 Uhr im großen Saal. Datum noch nicht bestätigt!
Panta rhei
Als Nordlicht mit Wurzeln an der Saar, habe ich stets versucht in der Nähe von Wasser zu leben. Es ist immer geglückt, denn ich landete in Etappen von der Saar an Ost- und Nordseeküste, Elbe, Lahn, Main, Mulde, schließlich am Rhein, am Mittelrhein.
Und so wie ein Leben in stetem Wechsel und Wandel begriffen ist, gefiel mir, fast schon wie ein Lebensmotto, das aus dem griechischen Aphorismus kommende panta rhei.
„Alles fließt“, alles ist in steter Bewegung. Ohne in philosophische Gefilde abzuschweifen vom gedanklichen Urheber Heraklit bis zu Hölderlin, Hegel, Nietzsche, Goethe, in ihren Rezeptionen, Letzterer in seine zwei Gedichten (Dauer und Wechsel, Eins und Alles). Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 1: Sämtliche Gedichte. Artemis, Zürich 1950, S. 514 hat mich dieses stete Wechseln, dieses Sich Verändern – beschäftigt.
Ich kenne keine Fluss in Deutschland an dessen Ufern so viel künstlerisches passierte, an dem so viele große Geister aus Literatur, Poesie, Politik, Wissenschaftler nicht zuletzt Kulturwissenschaftler und Volkskundler, Maler, Grafiker bis hin zu Geschäftsleuten sich getroffen und inspiriert gearbeitet haben. Der Rhein – eine Transferroute eben – nicht nur für Waren und Güter und das weit über Landes- und Ländergrenzen hinweg.
Bei vielen Aktivitäten mag ein Auslöser sozusagen ein Filter, eine romantische Sehnsucht gewesen sein. Im Kleinen, Überschaubaren das große Ganze zu durchdringen, zu durchdenken um im Beschaulichen, auch durchaus Imposanten, geborgen Ruhe zu finden und sei es nur für einen Augenblick (der Geschichte).
Dahinter steckt die Gewissheit „man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen“. Dieser romantische Sehnsucht und der Gewissheit des unaufhörlichen Wandels gibt – zumindest am Mittelrhein – die Romantik eine gewisse Balance, immer noch ein ‚Gesicht‘obwohl auch sie sich wandelt, aber mir scheint langsamer, gemütlicher, eben menschlicher.
Und noch ein Gedankensplitter.
Panta rhei – da fehlt eh nur noch ein kleines ‚n‘ …