Lesungen Simmern


Die Lesungen in Simmern finden im Neuen Schloss statt. In einem Saal, der direkt an das Foyer im EG angrenzt.
22.2.2024: 19.00 Uhr Christiane Ulmer-Leahey, 20.00 Uhr Alfred Rosen

Am 22. Februar 2024 findet in Simmern (Neues Schloss) um 19.00 Uhr eine Lesung der beiden mittelrheinischen Autoren Christiane Ulmer-Leahey (Rhens) und Alfred Rosen (Bad Hönningen) statt. Diese Lesung steht im Zusammenhang mit der Ausstellung „Das Mittelrheintal im Wandel der Zeit. Künstlerische Erkundungen zwischen Tradition und Transformation“, die aus der Sammlung der Künstlergruppe „Rhein!Romantik? bestückt wurde und vom 14. Januar bis 25. Februar 2024 im Foyer des Neuen Schlosses Simmern besichtigt werden kann.

Christiane Ulmer-Leahey hat bereits mehrere Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht, darunter „Zauberhafte Geschichten aus dem Orient und Okzident“ (2020). Sie hat einen scharfen Blick für die Dramatik, aber auch den Witz von Alltagssituationen, die sie mit Lakonie und einem Sinn für Unterhaltsamkeit und Pointe erzählt. Häufig sind die handelnden Personen ihrer Geschichten Frauen, die aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen stammen und sich in diesen behaupten müssen.

Alfred Rosen hat sich durch seine Mittelrheinkrimis bereits einen Namen gemacht, lässt sich aber nicht einfach unter dem Stichwort „Regionalkrimi“ vereinnahmen. Stark mit seinen Kindheitserinnerungen an das Mittelrheintal verbunden, zeichnet sich seine Literatur durch eine Verlebendigung der Wiederaufbaujahre nach dem Zweiten Weltkrieg aus. Manchmal greift er auch noch weiter in die Geschichte zurück, etwa wenn er sich in „Kälte 1813“ (2023) die Befreiungskriege zum Thema nimmt.

Susanne Enderwitz

22.2.2024 Neues Schloss, Großer Saal: 19.00 Uhr Christiane Ulmer-Leahey,

Zauberhafte Geschichten aus dem Orient und Okzident

von Christiane Ulmer-Leahey 

Sie stand nun genau am Waldesrand, noch hatte sie gute Chancen unentdeckt
zu entkommen. Der Mann in Stiefeln trat näher an das Reh heran, es
versuchte wieder sich aufzurichten. Die Tür des Audis öffnete sich, auch die
Polizeibeamten traten jetzt auf den Plan. Mariella bemerkte auch hier die
Pistolen. Sie wusste, dass es in diesem ganzen Szenario für sie keine Freunde
gab. Sie machte die wenigen Schritte ins Dickicht, auf die knackenden Zweige
achtete sie nicht mehr …
Mal spannend, mal nachdenklich oder witzig sind die Erzählungen in diesem
neuesten Band von Christiane Ulmer-Leahey. Zauberhafte Geschichten
aus Orient und Okzident laden die Leser und Leserinnen ein, die agierenden
Personen ein Stück auf ihrem teils sehr abenteuerlichen Weg zu begleiten.
Zu Recht empört sich der Leser oder die Leserin über Ungerechtigkeiten, die
den Figuren widerfahren. Ob die Geschehnisse sich nun im kühlen Bergland
oder in heißen arabischen Ländern ereignen, oft sind es Frauen, denen übel
mitgespielt wird und sie wehren sich mutig, mal mit mehr und mal mit weniger
Erfolg. Zuweilen wähnt sich der Leser oder die Leserin in einem Krimi,
in dem es um Leben und Tod geht. Und dann entführen die Erzählungen ins
Land von 1001 Nacht, aus dem es Neues, aber nicht weniger Fantastisches
zu berichten gibt. Am Ende fällt es schwer, sich von den Personen und den
Orten zu verabschieden. Was bleibt, ist eine diffuse, schwer zu beschreibende
Stimmung, hervorgerufen durch die extremen Unterschiede der Schauplätze
sowie die gewonnenen Einsichten in die Abgründe und Potentiale des
menschlichen Wesens. Es mag den Leser oder die Leserin auch eine eigentümlichen
Reiselust überkommen, die Länder und Gegenden, in denen die
Geschichten spielen, aufzusuchen. In den Erzählungen gesellt sich zu dem
Fantastischen ein Realismus, der den Lesern klarmacht, dass, wenn die Dinge
auch vielleicht nicht genauso gewesen sind, wie sie hier geschildert werden,
sie doch so oder so ähnlich hätten geschehen können.

22.2.2024 Neues Schloss, Großer Saal: 20.00 Uhr Alfred Rosen

Alfred Gregor Rosen wird in Bingen zur Lesung am 08. Oktober 2023 ab 15:30 Uhr sowohl aus „Kälte 1813“ wie auch aus „Böses Treibgut“ lesen.

Sein Premiere Roman „Der Tote im Spritzbassin“ erschien 2020. Noch im gleichen Jahr folgte der Roman „Böses Treibgut“. Sein jüngster Roman „Kälte 1813“ erschien 2023.

Der Roman „Kälte 1813“ erzählt von den Schicksalen jener Zeit am Mittelrhein, als verbündete Armeen das französisch besetzte Rheinland befreiten. Menschen mit großer Zivilcourage und leidgeprüfte Bürger stemmen sich gegen die Wirren von Krieg und drohender Anarchie.

In „Böses Treibgut“ überfallen im Frühjahr 1963 zwei maskierte Bankräuber eine kleine Bankfiliale in Mainz. Dass sie auf ungewöhnliche Art mit einem kleinen Ausflugsschiff über den Rhein entkamen, realisierte die Polizei viel zu spät. Auf der Flucht geraten beide in Streit und treiben hilflos auf die Sandbank einer Rheininsel bei Rheinkilometer 539 zu. Ein durchdachter Plan endet urplötzlich durch eine dumme Fahrlässigkeit. Auf der weiteren Flucht stellen sich immer wieder unkalkulierbare Handicaps in den Weg. Streit und Habsucht hinterlassen eine Spur von Gewalt und Tod.


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