
„RHEIN-ROMANTIK? en passant: Einblicke in die Sammlung“
Diese „Mini-Ausstellung“ präsentiert eine konzentrierte Auswahl an Werken, die einen kleinen, aber repräsentativen Einblick in die Vielfalt unserer umfangreichen Sammlung ermöglicht. Sie ergänzt unser bestehendes Konzept und lädt dazu ein, die Essenz des Themas aus einer neuen Perspektive zu entdecken. Aufgrund der Vielzahl an Teilnehmenden können nicht alle vertreten sein – doch gerade in der Begrenzung liegt die Chance, ausgewählte Facetten besonders hervorzuheben.
Auswahlkriterien
Die Auswahl der Werke erfolgt primär anhand des Seitenverhältnisses, um eine optimale Präsentation auf den Bildträgern zu gewährleisten. Erst danach werden weitere Kriterien berücksichtigt.
Kompaktausstellung
Unser flexibles Format erlaubt es uns, zumindest die Essenz unserer Sammlung auch an Orten zu präsentieren, die bisher aufgrund begrenzter Fläche von uns ungenutzt blieben. So verbinden wir künstlerische Vielfalt mit besonderem Ambiente und bringen unsere Vision auf innovative und zugängliche Weise direkt zu den Menschen.
Unsere Mini-Ausstellungen sind aus einem Mangel heraus entstanden – dem Mangel an ausreichend großen Ausstellungsflächen. Doch gerade die kleineren, oft verborgenen Orte mit ihrem Charme wollten wir nicht außer Acht lassen. Sie ziehen mit ihrem einzigartigen Ambiente die Aufmerksamkeit auf sich, sowohl nach innen als auch nach außen, und bieten auch unseren Literaturschaffenden eine besondere Bühne. Was bei Ausstellungen oft als Nachteil empfunden wird – begrenzter Raum – kann bei Lesungen eine intime und einladende Atmosphäre schaffen.
Romantische Schlösser, majestätische Burgen und andere geschichtsträchtige Orte voller Charme sind weit mehr als stimmungsvolle Kulissen. Sie werden zu lebendigen Schauplätzen, auf denen literarische Werke ein breit gefächertes Publikum begeistern können.
Doch nicht nur die Autorinnen und Autoren profitieren von diesem Konzept. Unsere begleitenden Bilder fügen sich quasi en passant in die Szenerie ein und schaffen ein dezentes, aber wirkungsvolles RHEIN?ROMANTIK?-Ambiente. Diese visuelle „Verpackung“ bereichert das Erlebnis, zieht die Aufmerksamkeit auf sich und weckt schon im Vorübergehen Neugier auf mehr.
Organisatorische Details
- Keine Aufsichtspflicht: Die Ausstellung wird ohne Beaufsichtigung durchgeführt.
- Wir können alle 10 A1 Alu-Dibond Bilder auch auf Staffeleien präsentieren, was den Aufwand beim Aufhängen reduziert. Zusätzlich gibt es zwei Aufsteller mit Informationen zur Ausstellung.
- Verzicht auf Vernissage: Es wird keine offizielle Eröffnungsveranstaltung geben.
- Lesungen: Lesungen können auf Wunsch organisiert werden.
- Wir verzichten auf den bei großen Ausstellungen üblichen Teil der poetischen Assoziationen. Wir knüpfen diese Beiträge inhaltlich an die Texte der Schreibwerkstatt „Texte zu Bildern“ an. Über die endgültige Nomenklatur „Lesungen“ und „Schreibwerkstatt“ werden wir noch berichten.
- Beispielbilder, wie es aussehen könnte.

„RHEIN!ROMANTIK?“ – Ein Bilddialog zwischen Ausrufezeichen und Fragezeichen
Zehn ausgewählte Werke zeigen in dieser Mini-Ausstellung einen eindrucksvollen Querschnitt zeitgenössischer künstlerischer Auseinandersetzung mit Landschaft, Erinnerung und Ausdruck – zwischen romantischer Sehnsucht und kritischer Reflexion.
Ein mittelalterlicher Turm im Nebel, herbstliche Weinberge, eine weinende Frauenfigur – „das ich so traurig bin …“ – als leiser Verweis auf das Loreley-Lied, ein Himmel in Aufruhr, der das Rheingold nur andeutet, als müsse es sich vor der eigenen Geschichte verbergen: In den ersten vier Bildern finden sich sowohl visuelle Zitate der Rheinromantik als auch emotionale Spannungen, die das „!“ aufleuchten lassen – dramatisch, expressiv, betont.
Dem gegenüber stehen leisere, suchende Töne: Eine diffuse Darstellung der St.-Kastor-Kathedrale in Koblenz, eine Figur mit Strohhut vor dem Mäuseturm – versehen mit dem vielsagenden Titel „Kein Bock auf Mäuseturm“ –, ein Rheinblick, der von Schallschutzwand, Masten, Kabeln, Geländer und Gleisen verstellt ist. Das angekündigte Motiv – der Rhein selbst – bleibt unsichtbar. In einem weiteren Bild teilen sich Fahrräder und ein Schiffsrumpf die Bildfläche; auch hier ist der Blick auf den Fluss versperrt und seine Präsenz nur zu erahnen. Diese vier Werke stellen Fragen – nach dem Verhältnis von Rhein und Romantik. Das „?“ wird hier zur Methode.
Die letzten beiden Werke – Spätlese, das die Weingeister weckt, und Silvester in Bingen, das einen visuellen Rahmen setzt – sind farbintensive Landschaften zwischen Abstraktion und Naturmotiv. Sie wirken wie Synthesen: Sie verbinden das Fragende mit dem Ausrufenden, das romantisch Überhöhte mit einer zeitgenössischen, offenen Bildsprache. Sie setzen der klassischen Vorstellung vom Rhein als Projektionsfläche eine vielstimmige Gegenwart entgegen.
So entfaltet sich ein facettenreicher Dialog, der das Spannungsfeld von Rhein, Romantik und Gegenwart weder abschließt noch überhöht – sondern in Bildform weiterfragt.
Bildauswahl und Rechte
- Jährliche Auswahl: Grundlage der Ausstellung ist die jährliche Auswahl durch externe Juroren. Aus diesem Konvolut wählen die Kuratoren 10 Bilder für die Mini-Ausstellung aus. Aktualisierungen hängen vom finanziellen Stand des Projekts ab.
- Keine Einflussnahme: Teilnehmer haben keinen Einfluss auf die Bildauswahl.
- Kostenfreiheit: Den teilnehmenden Künstlern entstehen keine Kosten.
- Nutzung der Werke: Mit ihrer Teilnahme stimmen die Künstler einer zeitlich unbegrenzten Nutzung ihrer Werke für Druck, Veröffentlichung und eventuellen Verkauf im Rahmen von R!R? zu, sofern sie nicht vorab widersprochen haben (per E-Mail oder telefonisch).
Verwendung von Erlösen
Eventuelle Verkaufserlöse werden zur Konsolidierung des R!R?-Kontos genutzt. Überschüsse fließen in das nächste Ausstellungsjahr.
Die ausgewählten Bildautorinnen und -autoren werden von R!R? per E-Mail benachrichtigt.
Das ORGA-Team